Gewässerschutz

Grundwasser ist ein wesentliches Element des Naturhaushaltes. Es ist Teil des Wasserkreislaufs und erfüllt wichtige ökologische Funktionen. Für Mensch, Tier und Pflanze ist das Grundwasser die wichtigste Ressource zum Überleben und gilt daher als besonders schützenswert.

Oberflächennahe Grundwasservorkommen versorgen Pflanzen mit Wasser und bilden wertvolle Feuchtbiotope. Das Grundwasser tritt in Quellen zu Tage und speist Bäche und Flüsse. Qualität und Menge des Grundwassers beeinflussen damit auch die Oberflächengewässer. Mehr als 70 % des Trinkwassers stammen aus dem Grundwasser. Es ist daher die wichtigste Trinkwasserressource Deutschlands.

Abgesehen von regionalen Ausnahmen bestehen im Hinblick auf die Grundwassermenge keine Probleme. Von den insgesamt 1.000 Grundwasserkörpern verfehlen lediglich 4% den "guten mengenmäßigen Zustand". 

Deutschland hat also gutes bis sehr gutes Trinkwasser. Die Qualität wird häufig und regelmäßig überwacht und entspricht den strengen Güteanforderungen der Trinkwasserverordnung. Auch der problematische Parameter Nitrat weist immer seltener Grenzwertüberschreitungen auf. Hier wurde der zulässige Grenzwert von 50 mg/l 1996 noch bei 2,2 % der Proben überschritten, im Berichtsjahr 2010 lag der Anteil an Proben, die den Grenzwert überschritten, bereits bei nahezu 0%.

Die konsequente Anwendung des Vorsorgeprinzips ist deshalb von ganz besonderer Bedeutung. Dazu gehört auch eine systematische, regelmäßige Überwachung des Grundwassers, für die in Deutschland die Länder zuständig sind. Dadurch lassen sich Gefährdungen des Grundwassers frühzeitig erkennen und geeignete Maßnahmen können rechtzeitig ergriffen werden. Aufgrund seiner herausragenden Bedeutung für die Trinkwasserversorgung und wichtigen ökologischen Funktionen ist ein flächendeckender Grundwasserschutz, wie im Wasserhaushaltsgesetz verankert, erforderlich.

In Kooperation mit der Landwirtschaft arbeiten wir für den vorbeugenden Trinkwasserschutz in unseren Wassereinzugsgebieten. Da uns eine bodenschonende, nitratarme Bewirtschaftung der Flächen sehr wichtig ist, beraten und unterstützen wir die Landwirtschaft in Schutzkonzepten. Gemeinsam leisten wir so aktiven, nachhaltigen Grundwasser- und Naturschutz. Derzeit haben wir als WVGN die Geschäftsführung für die Kooperation Hagen/Schneeren inne. Unterstüzt werden die vorbeugenden Maßnahmen aus den ELER-Fonds für die Gewässerschutzberatung sowie Landesmittel unter anderem für freiwillige Maßnahmen (z. B. gewässerschonende Fruchtfolge, Zwischenfruchtanbau). 

Naturschutz

Unser Boden hat vielfältige Funktionen: Er ist Lebensraum für zahlreiche Tiere, Pflanzen und Mikroorganismen. Er liefert uns Nahrungsmittel und nachwachsende Rohstoffe. Er filtert das Grundwasser und ist Schauplatz vieler für unser Ökosystem wichtiger Stoffkreisläufe. Zunehmend erkannt wird auch seine Funktion für den Klimaschutz. So ist im Bodenhumus mehr Kohlenstoff gespeichert als in unseren Wäldern. Böden spielen damit eine tragende Rolle im Ökosystem und sind eine essenzielle Lebensgrundlage, die wir schützen müssen.

Durch den Menschen geprägte Böden – ob durch Besiedelung, der landwirtschaftlichen Nutzung oder dem Abbau von Rohstoffen – sind nur mit sehr großem Aufwand renaturierbar. Wir müssen deshalb die Böden als ein wertvolles begrenztes Gut erkennen, das wir nur sorgsam nutzen dürfen.

Deutschland gehört zu den reichsten Ländern der Erde und besitzt auch gute naturräumliche Voraussetzungen für die landwirtschaftliche Nutzung. Gleichzeitig nutzen wir durch unsere Lebensweise pro Kopf mehr Ackerfläche als durchschnittlich für die Gesamtbevölkerung der Erde zur Verfügung steht. Wir tragen damit eine große Verantwortung für ihren Schutz, nicht nur in Deutschland, sondern weltweit. Dieser Verantwortung müssen wir uns stellen.

frisch. natürlich. vor Ort.